HELEN & TERRY „Hollyhood“ (Philerzy)

Schreibfehler? Mitnichten, denn die beiden besten Freundinnen Helen Bruner und Terry Jones transferieren den unwirklichen Glamour dieses Ortes in die Realität des Seins und deklinieren ihr Hollyhood wie folgt: Urban Chic, Trendsetter, Glitterati, Family, Neighborhood, Hotness, Swagger, Vibe, Soul. Aha. Dazu positionieren sich die jungen Damen mit durchaus passender Statur und führen damit damit erst einmal in die Irre. Keine Top40 R&B Hohlräume, keine Hip-Hop Worthülsen, sondern wohldurchdachte Soul-Kost der modernen Art befinden sich im Angebot des Zweitlings dieses Duos, dessen Songschmiede-Kunst ihnen immerhin schon eine Grammy-Nominierung eintrug. Doch damit nicht genug, denn die dynamischen Zwei tragen für Umsetzung und Einspielung ihrer Musiken die alleinige Verantwortung. Dazu legen sie sich mit besonderem Schneid in der Vokal-Abteilung ins Zeug – ein jeder der elf Songs ist mit umfangreicher Sangeskunst ausgestattet – opulente Arrangements, mehrfach gestapelt , wieder entzerrt und in ihrer Vielschichtigkeit von umfassender Präsenz. Entsprechend kraftvoll setzen Helen und Terry eine brummende, hochenergetische Sound-Wand dagegen, die ihre Vorlieben für die 80iger (“Chokolate Star” greift gar ungeniert auf die “Juicy Fruit” des James Mtume zurück) nicht in Gänze vertuschen kann, und auch nicht will. “Hollyhood” kratzt und hakt , Keys, Gitarre und eine schlagkräftige Drum & Bass Abteilung setzen die Akzente hinter den Stimmen. “Hollyhood” ist aber auch Melodie und Harmonie, denn Bruner/Jones sind eben nicht ohne Grund für den weiter oben erwähnten Grammy vorgeschlagen worden. “Better”, “Hollyhood” oder “Miss Mary” zählen daher ganz sicher zu den R&B Hi-Lites des Jahrgangs 2010.
Wertung: 7/10
Über: http://www.cdbaby.com/cd/helenbrunerterryjones
Info: http://www.helenandterry.com

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