JEFF HENDRICK „Color Blind“ (Bout Time)

Der weiße Mann und der schwarze Soul. Bobby Caldwell, Boz Scaggs, Darryl Hall, Robin Thicke – ehrenwerte Herren mit ebensolchen Versuchen das Verbindende zwischen den Farben zu suchen – und auch zu finden. Nun also Jeff Hendrick, der seine Hörerschaft schon mittels Namensgebung und Umschlag seines zweiten Albums darauf einstimmt, daß er es mit der Verschmelzung von Ebenholz und Elfenbein (an der einst Michael J. und Paul McC. gnadenlos schon gescheitert sind) ernst meint. Aber Hendrick weiß was er tut und wie er es tun muß. Zunächst greift er zu klar strukturieren Arrangements aus einem weichen Elektronik-Bett, auf dem er mit ebensolcher Flausch-Stimme eine überaus angenehme Atmosphäre verlegt. Hochwertige Einsätze von Saxofon und Gitarre sorgen für solistische Hi-Lites. Vertraute Intimität entsteht – dabei konzentrieren sich die von Jeff bevorzugten R&B-Stepper Tempi durchaus auf den Einsatz auf einem gepflegten Tanzboden, deren Nutzer aber ohne übermäßigen Körpereinsatz ihren Wunsch nach rhythmischer Bewegung nachkommen möchten.
Selbstredend eignet sich Hendricks Angebot auch für den zielgerichteten Nur-Hör-Einsatz – und entspricht damit in Gänze dem im Opener „Back To The Days“ geäußerten Ziel: „I Wanna Take Things Back To The Days When Music Lifted People And Songs Had Something To Say!“ . Und auch für die ultimative Vereinigung der Farben dieser Welt hat Mr. Hendrick den passenden Soundtrack parat – „Color Blind“ hören, Augen schließen, genießen.

Wertung: 7,5/10
www.jeffhendrick.com
Kaufen: http://www.cdbaby.com/cd/JeffHendrick1

Dieser Beitrag wurde unter Grooves & Beaz veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.