RICHARD EARNSHAW „ In Time“ (Groovefinder)

Was lange währt…“In Time” brauchte Zeit und bestätigt, daß selbst im kurzlebigen Tanzboden-Fach eine ausgereifte Produktion ihre Zeit für eben genau diesen Reifegrad braucht. Diese Zeit nahm sich Richard Earnshaw, der sich ansonsten seine Zeit mit dem Mixen und Produzieren ungezählter Grooves & Beatz vertrieben hat. Seit siebzehn Jahren im Geschäft, seit sieben Jahren mit seinem Solo-Debut beschäftigt und nun auf den Punkt „In Time“. Ein DJ bittet zum Tanz. Mit entsprechender Expertise geht der Mann zu Werke und vollzieht den großen Bogen von House zu Soul zu Funk zu Jazz. Club-Sounds, zeitlos aktuell, dazu mit fein eingefügten Momenten der Ruhe und Besinnung, in denen das zurückhaltend gesprochene Wort der Ursula Rucker über einer lounge-gerechten Soundcollage verankert ist. Atmo-Sphäre. Auch entspannt, auch soulful, aber etwas mehr Drama bietet Imogen Ryalls Vortrag „Cry Me A River“, dem Julie London Gassenhauer, dem mit Earnshaws Bearbeitung eine zeitgerechte Aufwartung gemacht wird. Zurück zum Wesentlichen. Hier tummeln sich fulminante Beatz, die auf die britische Art umgesetzt werden. Man nehme eine greifende Hookline, unterlege diese mit feinen Beatz, füge heimlich vertrackte Bassläufe und Harmonien ein, lasse sich von einigen guten Freunden und ihren Instrumenten und Stimmen (Eric Dillard, Carleen Anderson, Jocelyn Brown, Kenny Thomas…) wirkungsvoll unterstützen und arrangiere das Ganze mit Herz und Verstand. „In Time“ ist hochkonzentrierter Tanz-Stoff, intelligent aufbereitet und daher auch ohne Discokugel immer ein Quell der Freude.
Wertung: 8,5/10
Kaufen: http://www.amazon.de/Time-Richard-Earnshaw/dp/B003ULP3ZS/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=music&qid=1286149806&sr=8-1
Info: http://www.myspace.com/richardearnshaw

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